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Ausgangslage Senegal

 
 

Die koloniale Vergangenheit des Landes hat mit dazu beigetragen, dass in Senegal heute ein Drittel der Menschen in extremer und ein weiteres Drittel in grosser Armut leben. Dazu gehört, wer mit weniger als 3 Dollar 10 pro Tag auskommen muss – und damit bestenfalls überlebt. Mit dieser grossen Armut einher geht eine tiefe Alphabetisierungsrate: Nur knapp 43% aller Senegalesinnen und Senegalesen über 15 Jahren können lesen und schreiben, wobei der Anteil der Frauen unter den Analphabeten markant höher ist als unter den Männern (vgl. Human Development Index des UNO-Entwicklungsprogramms UNDP). Die Gründe für die tiefe Alphabetisierungsrate insbesondere der Frauen sind vielfältig: Abgesehen davon, dass es in vielen Quartieren zu wenige Schulen gibt, fehlt den Familien oft das Geld für das nötige Schulmaterial, die Schulwege sind weit und hindernisreich und die Transportmittel unzuverlässig und kostspielig. Und obwohl der Schulbesuch bis 16 Jahren obligatorisch wäre, brechen gerade Mädchen die Schule oft früher ab, um mit einfachen Arbeiten zum Familienunterhalt beizutragen oder weil sie früh verheiratet werden; für Kinder, die die geforderten Minimalziele an den öffentlichen Schulen nicht erreichen, bestehen zudem keine Alternativen: Sie werden von der Schule ausgeschlossen. Und schliesslich fallen Kinder, welche, oft auf Grund schwieriger Familienverhältnisse oder Migrationshintergrund keinen Geburtsschein besitzen, durchs bürokratische Netz: Da sie nirgends offiziell erfasst sind, wird ihnen das Recht auf Bildung oftmals verwehrt.